Piquette ist kein Wein! Piquette ist an Wein angelegt. Dieses Getränk ist aus längst vergangen Tagen erfreut sich international, in neuem Kleid und neuinterpretiert, wieder neuer Beliebtheit. Piquette war ein Armengetränk und wurde den Arbeite:rinnen und Erntehelfer:innen zugesprochen, um das schmutzige und krankmachende „Trinkwasser“ zu umgehen. Die Trinkwasserverhältnisse waren prekär. Daher behalf man sich einer einfachen Technik dieses wieder aufzufrischen und zu klären.

Nach der Weinbereitung bleibt die Haut der ausgepressten Traube übrig, der Trester. Dieser enthält immer noch sehr viel Geschmack. Wird er rehydriert (unter Zugabe von Wasser) und wird noch Zucker beigegeben, lässt sich das Gemisch wunderbar vergären. Dabei entsteht ein aromatisches und leicht alkoholhaltiges Getränk. Die Gärung hat immer eine klärende und auffrischende Wirkung, der geringe Alkohol, der daraus entsteht, lässt eine bedingte Haltbarkeit zu. Also wird aus schmutzigem und ungesundem Trinkwasser, mittels Geschmackbeigabe (Trester) und Zucker, durch Gärung ein Getränk das während der anstrengenden Arbeit leicht und bekömmlich gegen den Durst hilft.
Nun die Idee „Der Letzte Schrei“ (bezogen auf den letzten Schrei der Traube) ist einfach erklärt. Eine vermeintlich ‘verbrauchtes’ Produkt wird nochmals zu verwenden und nicht wie üblich zu Schnaps verarbeitet. „Der Letzte Schrei“ soll ein leichtes Trinkvergnügen sein, mit wenig Alkohol und doch möglichst viel Geschmack.

Die ausgepressten Trauben wurden biologisch/biodynamisch (Unzertifiziert) bewirtschaftet und waren nie systemischen Spritzmitteln ausgesetzt. Diesem Trester wird Wasser und Zucker beigegeben und unter Mithilfe von Wild-Hefe vergoren. Anschliessend bei entsprechendem Restzuckergehalt von Hand in die Flasche abgefüllt und darin zu Ende vergoren. Durch die klassische Flaschengärung entsteht natürliche Kohlensäure und macht das Getränk frischer und spannender. Geschmacklich errinnert der Letzte Schrei 2022 nach einem leichten Orangewine, zitrisch, nach Blüten und leichem Honig.

Trinkanleitung

kühlen, öffnen, trinken erlaubt (auch wenns die ganze Flasche alleine ist...)